Neues aus der Social-Media-Welt

Am 27. Oktober fand in Zürich die grösste Social Media Marketing Konferenz der Schweiz statt. Rund 400 Personen aus den Bereichen Marketing, Kommunikation, PR und Medien, bekamen auf zwei Bühnen parallel Einblick in die spannendsten Neuerungen und Best Practices aus der nationalen und internationalen Social Media Welt. Thurgau Tourismus war dabei und hat für Sie die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.

Social Media First

Immer mehr Firmen setzten in der Marketingstrategie verstärkt auf Social Media. In der Planung und Umsetzung von Kampagnen wird oft der Fehler gemacht, Social Media zu spät in die Überlegungen zu integrieren. Wichtig hierbei ist, dass Social Media bereits bei der Konzeption der Geschichte und nicht erst in der Wahl der Kanäle einbezogen wird, da bei jedem Kanal eine andere Sprache, eine andere Botschafterin und andere Formate notwendig sind, um die entsprechende Zielgruppe zu erreichen. Dadurch entsteht die Möglichkeit, Geschichten über verschiedene Plattformen/Kanälen in verschiedenen Formaten zu erzählen. Wichtig bei der Umsetzung von Social-Media-Inhalten:

  • Inhalt pro Kanal an die entsprechende Zielgruppe / Persona anpassen
  • Inhalt von Personen/Influencern der entsprechenden Zielgruppe erzählen lassen, sozusagen von Freund zu Freund, um mehr Glaubwürdigkeit und Reichweite zu generieren
  • Kreativität und Unterhaltungsfaktor ist bei der Kreation von zentraler Bedeutung, auch bei seriösen oder ernsten Themen

Bei der Zusammenarbeit mit Influencern gilt zudem zu beachten:

  • Analyse der Zielgruppe und deren Bedürfnisse und daraus abgeleitet die Wahl der passenden Influencern (können auch mehrere sein, die gemeinsam segmentübergreifend fungieren. Ein Mix aus Hobby- und Vollzeit-Influencern ist empfohlen)
  • Strategie, Ziele und Richtlinien für den Content mit den gewählten Influencern festlegen, dennoch in der Umsetzung den Influencern Spielraum für Kreativität lassen
  • Persönlicher Kontakt und enge Zusammenarbeit mit den Influencern schafft Vertrauen und beugt Missverständnisse vor
  • Zusammenarbeitsvertrag mit den Influencern aufsetzen, welcher die Leistungen, Verwendung und Konditionen klar regelt
  • Influencer-Agenturen können hier Abhilfe schaffen

TikTok und die Generation Z

Wenn Sie TikTok hören, denken Sie wahrscheinlich an die Generation Z, die auf einer Social-Media-App lustige Choreografien zu trendigen Songs tanzt. Doch hinter der Videoplattform steckt mittlerweile viel mehr. Rund 933.000 Personen im Alter von 18 bis 24 Jahren nutzten in der Schweiz im April 2022 TikTok, bei den 25 bis 34 jährigen waren es immerhin schon knapp 600.000 und bei den Personen zwischen 35 und 54 ebenfalls wesentlich über 500.000. Eine Plattform für tanzende Teenies? Stimmt nicht mehr. Die Inhalte sind umfangreicher geworden und reichen von aktuellem Weltgeschehen, über Mode, Trends, Reiseinspiration, News bis hin zu politischen Themen. Unterhaltung und Kreativität stehen nach wie vor im Zentrum. Inhalte werden umfangreicher, Nutzerinnen nehmen zu, Durchschnittsalter geht rauf und damit auch die Attraktivität für viele Firmen, über TikTok Werbung zu betreiben. Dies geschieht in der Regel über Kooperationen mit Content Creators (auch Influencer genannt), welche über eine entsprechende Community verfügen.

  • Zusammenarbeit mit passendem Content Creators, um das Segment auf Augenhöhe anzusprechen (vgl. Punkte oben unter Social Media First)
  • Kreativität und einfache Vermittlung von Inhalten ist zentral
  • #naturetok oder #nature sind im Trend

Mehr Reichweite durch YouTube

Die Antwort von YouTube auf den Trend der Kurzclips (vgl. TikTok) ist eine neue Applikation und heisst Youtube Shorts. YouTube Shorts ist das ideale Format für kurze, maximal 60 Sekunden lange Videos auf YouTube im Hochformat. Hier können ähnlich wie bei TikTok Trends gestartet und witzige Ideen umgesetzt werden. Im Gegenzug zu YouTube werden die Clips im Hochformat produziert und hochgeladen und die Chance auf Viralität ist um ein vielfaches höher aufgrund von Algorithmen. Bevor Sie sich für den Kanal YouTube Shorts entscheiden, sollten Sie wissen:

  • Aufgrund des Algorithmus loht sich dieses Format nur bei einer Häufigkeit von 1-3 Clips pro Woche
  • Die Zuschauerbindung und der Unterhaltungsfaktor sind relevant (ähnlich wie bei den TikTok Videos)
  • Aktuelle Trends aufzugreifen und eine kreative Umsetzung des Inhalts/der Story sind zentral
  • Eine gute Performance wird erst nach 6-10 Tagen erreicht, deshalb muss genügend Vorlauf eingerechnet werden
  • In absehbarer Zeit werden wohl auch Video-Ads auf den Shorts möglich sein, aktuell noch nicht (Stand Nov. 2022)

Augmented Reality mit Snapchat

Nachdem Snapchat 2015 seine Augmented Reality Lenses als lustige Spielerei mit verschiedenen Filterfunktionen eingeführt hat, ist AR inzwischen zu einem der wichtigsten Features der Plattform geworden. Die Betreiber locken ihre Community unter anderem mit virtuellen Anproben und heizen dadurch das In-App-Shopping an. AR ist im Prinzip eine digitale Erweiterung des Alltags. Neben der spielerischen Nutzung kann es auch die kommunikative Inklusion fördern, man kann zum Beispiel lernen, in Gebärdensprache kommunizieren. Zudem kann durch die Try-on-Technologie das Retourenproblem verbessert werden", sagt Hannah Johnson von Snapchat. Vor allem die Gen Z erwarte immersive Erlebnisse. Das macht sich auch auf Snapchat bemerkbar: Laut eigener Angaben wird AR von 250 Millionen Usern auf dem Portal genutzt - und das 30 Mal pro Person pro Tag. Snapchat arbeitet im Bereich Virtual-Try-On-Shopping bereits eng mit Amazon zusammen. Mehr zu dieser Kooperation finden Sie hier.

Metaverse, what now?

Metaverse bezeichnet einen virtuellen, dreidimensionalen Raum, in dem reale Menschen als virtuelle Figuren - sogenannte Avatare - miteinander interagieren. Manche nennen es auch das neue, begehbare Internet. Experten rechnen damit, dass Metaverse das uns bekannte Internet irgendwann ablösen wird. Das Metaverse existiert bereits, aber es steckt noch in den Kinderschuhen. Das US-amerikanische Marktforschungsunternehmen Gartner geht in seiner Prognose davon aus, dass bis zum Jahr 2026 schon 25 Prozent der Menschen mindestens eine Stunde pro Tag im Metaverse verbringen. Bereits heute können Firmen sich ihren Platz im Metauniversum sichern oder virtuelle Sitzungen in dreidimensionalen Räumen (mit VR Brille) durchführen. Ob, wann, in welcher Form sich das Metaverse durchsetzen wird, wird aktuell von den Experten noch ziemlich kontrovers diskutiert. Dominik Lämmler von Meta glaubt fest daran: "Wir entwickeln mit sehr vielen Ressourcen die Zukunft des Internets. Mit dem neuen VR-Device “MetaQuest” oder den Softwares “Horizon Worlds” oder “Workrooms” können wir alle bereits heute ins neue virtuelle Universum eintauchen."

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