Next Generation Leadership – Konzepte für Führungskräfte

In einer Welt, die von ständigem Wandel und steigender Komplexität geprägt ist, stehen Führungskräfte vor immer neuen Herausforderungen. Um in dieser dynamischen Umgebung erfolgreich zu sein, sind bestimmte Qualitäten und Fähigkeiten unerlässlich. In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit vier zentralen Konzepten auseinandersetzen, die nicht nur für individuelle Erfolge, sondern auch für den Erfolg von Teams und Organisationen von entscheidender Bedeutung sind: Resilienz, Self Leadership, Appreciative Inquiry und High Performance Teams.

Die Bedeutung von Resilienz

Resilienz ist in einer sich ständig verändernden und zunehmend komplexen Welt zu einer Schlüsselqualität für erfolgreiche Führungskräfte geworden. Sie bezeichnet die Fähigkeit, trotz widriger Umstände handlungsfähig zu bleiben und Krisen erfolgreich zu bewältigen. Die sieben Säulen der Resilienz, darunter Optimismus und Eigenverantwortung, bilden die Grundlage für den Aufbau dieser wichtigen Fähigkeit. Durch Achtsamkeit, emotionale Akzeptanz, Stärkung von Ressourcen und Lenkung des Fokus kann Resilienz gezielt entwickelt werden, was nicht nur für individuelle Erfolge, sondern auch für den Erfolg von Teams und Organisationen entscheidend ist.

Warum ist Resilienz wichtig? Nun, resiliente Menschen verfügen über die Fähigkeit, Krisen besser zu bewältigen, besondere Belastungen zu überstehen und gelassen mit Emotionen umzugehen. Sie sind in der Lage, Situationen aktiv zu steuern und Einfluss zu nehmen, anstatt sich von ihnen überwältigen zu lassen. Resilienz ist so etwas wie ein psychisches Immunsystem, das uns dabei hilft, problematische Situationen zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen.

Die sieben Säulen der Resilienz bilden die Grundlage für den Aufbau dieser wichtigen Fähigkeit:

  1. Optimismus: Ein realistischer und gesunder Optimismus ermöglicht es uns, auch in schwierigen Zeiten das Positive zu sehen und Lösungen zu finden.
  2. Lösungsorientierung: Anstatt sich auf das zu konzentrieren, was nicht in unserer Kontrolle liegt, sollten wir den Fokus auf das richten, was wir ändern können.
  3. Akzeptanz: Die Fähigkeit, Situationen anzunehmen, die nicht zu ändern sind, ist entscheidend für einen stresslösenden Umgang mit eigenen Restriktionen.
  4. Netzwerkorientierung: Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen und ein gefestigtes soziales Umfeld bieten Unterstützung und Rückhalt in schwierigen Zeiten.
  5. Eigenverantwortung: Verantwortung für unsere Handlungen, Gedanken und Gefühle zu übernehmen, hilft uns, aus der Opferrolle herauszutreten und aktiv Lösungen zu finden.
  6. Verlassen der Opferrolle: Die Fähigkeit, unsere Emotionen selbst zu regulieren und zu beeinflussen.
  7. Zukunftsplanung: Aktives Planen der Zukunft, klare Ziele setzen und Alternativen integrieren.

Wie können wir Resilienz aufbauen? Vier Grundprinzipien bilden den Weg:

  1. Achtsamkeit: Indem wir achtsam sind und uns unserer Gedanken und Gefühle bewusst werden, legen wir den Grundstein für den Aufbau von Resilienz.
  2. Emotionale Akzeptanz: Die Bereitschaft, unsere Emotionen anzunehmen und zu akzeptieren, ermöglicht uns einen Paradigmenwechsel hin zu einem positiven Umgang mit Belastungen.
  3. Ressourcen stärken und Energiefass auffüllen: Indem wir unsere Ressourcen stärken und für einen Ausgleich sorgen, können wir unsere Energielevel aufrechterhalten und unsere Resilienz stärken.
  4. Den eigenen Fokus lenken: Durch die Lenkung unseres Fokus auf das Positive und Lösungsorientierte können wir unsere Resilienz weiterentwickeln und stärken.

Die Bedeutung von Self Leadership

Self Leadership ist ein Konzept, das an Bedeutung gewinnt, insbesondere in einer Welt des ständigen Wandels. Es beschreibt den Prozess der Selbstführung zur Steigerung der persönlichen Effektivität und Verantwortung. Durch bewusste Entscheidungen, Selbstreflexion und die Stärkung von körperlicher, mentaler und emotionaler Stärke können Führungskräfte ihre Handlungen und Reaktionen bewusster lenken und somit ihre Ziele effektiver erreichen.

Self Leadership definiert sich als ein selbstbeeinflussender Prozess zur Steigerung der persönlichen Effektivität. Es geht dabei nicht nur um die Stärkung der eigenen Überzeugungen und des Vertrauens in die individuelle Fähigkeit, schwierige Aufgaben zu bewältigen und Ziele zu erreichen, sondern auch um die Übernahme von Selbstverantwortung. Selbstverantwortung bedeutet, proaktiv und verantwortungsbewusst zu handeln, Fehler nicht bei anderen zu suchen und nicht auf Lösungen von aussen zu warten. Es geht darum, sowohl für äussere als auch für innere Prozesse Verantwortung zu übernehmen. Die Fähigkeit, sich selbst zu führen und zu managen, ist eine hohe Kunst, die das Fundament dafür legt, wie wir die Welt sehen, handeln und reagieren. Wenn wir im Autopilot-Modus durchs Leben steuern, ohne uns bewusst zu sein, auf welcher Basis wir unsere Entscheidungen treffen, bleiben viele Momente ungenutzt. Self Leadership ist wie das Ruder oder das Steuerrad eines Schiffes, das uns lenkt, sowohl privat als auch beruflich. Es braucht einen Kompass, der uns durch die raue See des Lebens führt. Das wichtigste Werkzeug auf unserem Schiff ist die Awareness, also das Bewusstsein für uns selbst und unsere Umgebung.

Entscheidungen helfen uns, Ressourcen zu schonen, Verantwortung zu tragen, uns an eine veränderte Umgebung anzupassen und unsere Ziele zu setzen und zu erreichen. Entscheidungen beeinflussen unser Schicksal, und wir treffen täglich über 20'000 davon, viele davon unbewusst. Um klügere Entscheidungen zu treffen, können uns folgende zehn Punkte unterstützen:

  1. Fehler sind Helfer: Haben Sie keine Angst vor Fehlern! Aus Erfahrungen lernt man am meisten.
  2. Erkennen Sie Graustufen: Die richtige Entscheidung liegt oft zwischen Schwarz und Weiss.
  3. Langsamer ist schneller: Gute Dinge brauchen Zeit. Lassen Sie sich nicht stressen!
  4. Seien Sie mutig: Trauen Sie sich, auch gegen den Strom zu schwimmen.
  5. Suchen Sie einen «Advocatus diaboli»: Jemand, der Ihre blinden Flecken aufdeckt und Ihre Entscheidungen kritisch hinterfragt.
  6. Distanzieren Sie sich: Machen Sie einen Spaziergang, schlafen Sie eine Nacht darüber oder meditieren Sie, um emotionale Distanz zu gewinnen.
  7. Übung macht den Meister: Je öfter Sie üben und Entscheidungen fällen, desto besser werden Sie.
  8. Machen Sie eine Zeitreise: Bedenken Sie, welche Auswirkungen Ihre Entscheidung in einem Monat, einem Jahr oder zehn Jahren haben könnte.
  9. Hören Sie auf sich selbst: Fragen Sie sich, ob die Entscheidung für Sie sinnvoll ist, mit Ihren Werten übereinstimmt und sich gut anfühlt.
  10. Entscheiden Sie sich… NICHT!: Manchmal ist es eine gute Entscheidung, sich bewusst nicht zu entscheiden.
 

High Performance Teams: Die Kunst, die Grenzen des Machbaren zu verschieben

High Performance Teams (deutsch: Hochleistungsteams) streben danach, das Potenzial ihrer Mitglieder durch effektive Zusammenarbeit voll auszuschöpfen und die Grenzen des Machbaren zu verschieben. Durch starken Zusammenhalt, klare Visionen und Ziele, sowie eine offene Kommunikation und eine Kultur der Wertschätzung können diese Teams aussergewöhnliche Ergebnisse erzielen und gemeinsam Erfolge feiern. Kollaborative Zusammenarbeit, klare Strukturen und eine gemeinsame Verantwortung für den Erfolg kennzeichnen diese Teams.

Stellen Sie sich vor, Sie könnten mit Ihrem Team die Grenzen des Machbaren verschieben. Das ist das Ziel von High Performance Teams.

High Performance Teams sind Teams, die für ihre Organisation einen überdurchschnittlichen Nutzen erzielen, indem sie das Potenzial der einzelnen Teammitglieder durch eine besonders effektive und effiziente Zusammenarbeit optimal nutzen. Der Kern eines High Performance Teams ist ein starker Zusammenhalt, der durch Vertrauen, gemeinsame Werte, Offenheit, Zuverlässigkeit, Mitgefühl, Verletzlichkeit, Wertschätzung, Respekt, Grosszügigkeit, Neugierde und Humor geprägt ist. Dieser Zusammenhalt führt nicht nur zu einem gesteigerten Wohlbefinden und einer höheren Zufriedenheit, sondern auch zu einer starken sozialen Verbundenheit im Team. High Performance Teams zeichnen sich vor allem durch starken Zusammenhalt aus. Sie verfügen über das gesamte notwendige Wissen und die Fähigkeiten, eine klare Vision und erreichbare Ziele zu setzen, klare Strukturen und Rollen zu definieren sowie ein Verständnis für ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg zu entwickeln.

Entscheidende Faktoren eines High Performance Teams:

  • kollaborative Zusammenarbeit
  • Kundenausrichtung
  • selbständige Koordination
  • hohe Motivation
  • transparente Kommunikation
  • schnelle Konfliktlösung
  • gegenseitige Unterstützung
  • positive Fehlerkultur
  • kontinuierliche Verbesserung

Appreciative Inquiry: Ein Schlüssel zur wertschätzenden, menschlichen und zukunftsweisenden Führung

Appreciative Inquiry (deutsch: wertschätzende Befragung) ist ein Ansatz, der positive Veränderungen durch die Betonung von Stärken und Erfolgen in Teams und Organisationen fördert. Indem positive Fragen gestellt werden, wird eine Kultur der Wertschätzung, Zusammenarbeit und Innovation geschaffen, die es ermöglicht, Herausforderungen positiv anzugehen und nachhaltige Veränderungen herbeizuführen.

In der Führung spielen Werte wie Wertschätzung, Menschlichkeit und Zukunftsorientierung eine entscheidende Rolle. Ein Ansatz, der diese Werte in den Mittelpunkt stellt, ist Appreciative Inquiry. Appreciative Inquiry basiert auf dem positiven Prinzip, dass positive Fragen zu positiven Veränderungen führen. Diese Methode für Organisationsveränderungen zielt darauf ab, positive Erfahrungen und Stärken zu entdecken und zu fördern. Durch die Förderung von Zusammenarbeit und Innovation in Teams und Organisationen sowie die Entwicklung einer positiven Organisationskultur und die Stärkung des Mitarbeiterengagements trägt Appreciative Inquiry dazu bei, eine positive Einstellung und Akzeptanz in Zeiten des Wandels zu fördern.

Modell Appreciative Inquiry

 

Die Inputs wurden am Next Generation Leadership Labor 2024 im Rahmen eines Weiterbildungstages an der HWZ vermittelt.

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Katja Walser
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