Von der Idee zum fertigen Produkt

Thurgau Tourismus betreibt ein touristisches Produktmanagement. Dieses entwickelt gemeinsam mit Leistungserbringern und weiteren Akteuren ein vermarktungsfähiges Angebot, das an die strategischen Zielgruppen kommuniziert werden kann. Wie das funktioniert und wie sich Mitglieder von Thurgau Tourismus beteiligen können, zeigen wir in diesem Beitrag.

Methoden zur Ideenfindung

Am Anfang braucht es eine Idee. Sind die potentiellen Nutzer des Produkts, also die Zielgruppe, definiert, können verschiedene Methoden zur Ideenfindung eingesetzt werden. Wir stellen ein paar häufig angewendete Methoden vor:

6-3-5-Methode

Die 6-3-5-Methode ist eine kreative Brainstorming-Technik, die darauf abzielt, Ideen schnell zu generieren und zu bewerten. Der Name leitet sich von der Struktur der Methode ab, bei der sechs Personen jeweils drei Ideen in fünf Minuten generieren. Insgesamt ergeben sich so 18 Ideen in 30 Minuten.

Die Methode wird in Gruppen angewendet, die sich aus sechs Personen zusammensetzen. Jeder Teilnehmer hat fünf Minuten Zeit, um drei Ideen zu einem bestimmten Thema oder Problem zu notieren. Nach Ablauf der Zeit gibt jeder Teilnehmer seine Ideen an den Nachbarn weiter. Dieser baut auf einer der Ideen auf und ergänzt sie um weitere drei Ideen in fünf Minuten. Dieses Vorgehen wiederholt sich, bis jeder Teilnehmer alle Ideen der anderen Teilnehmer erhalten und ergänzt hat.
Am Ende werden alle 18 Ideen gesammelt und gemeinsam diskutiert. Dabei werden die Ideen bewertet und priorisiert, um die vielversprechendsten Ansätze auszuwählen und weiterzuentwickeln.

Die 6-3-5-Methode kann helfen, den kreativen Prozess zu beschleunigen und eine Vielzahl von Ideen zu generieren. Sie kann auch dazu beitragen, dass alle Teilnehmer aktiv am Brainstorming teilnehmen und sich engagieren.

World Café

World Café ist eine Methode des moderierten Gruppendiskurses, die dazu dient, kreative und konstruktive Gespräche zu fördern und kollektives Wissen zu erschliessen. Diese Methode wurde von Juanita Brown und David Isaacs entwickelt und zielt darauf ab, die Weisheit und Erfahrung der Teilnehmer zu nutzen, um Lösungen für komplexe Probleme zu finden und innovative Ideen zu entwickeln.

Das World Café findet in einem café-ähnlichen Setting statt, bei dem die Teilnehmer an Tischen sitzen und in Gruppen diskutieren. Jeder Tisch hat ein Moderator, der das Gespräch leitet und das Thema des Tisches vorstellt. Nach einer bestimmten Zeit (in der Regel 20-30 Minuten) rotieren die Teilnehmer an andere Tische, während der Moderator die wichtigsten Ergebnisse des vorherigen Gesprächs für die neuen Teilnehmer zusammenfasst. Auf diese Weise können die Teilnehmer verschiedene Perspektiven und Ideen austauschen und erweitern.

Das World Café folgt einer Reihe von Prinzipien, um eine offene und kreative Diskussion zu ermöglichen. Dazu gehören unter anderem das Schaffen einer offenen, freundlichen Atmosphäre, das Ermutigen der Teilnehmer zur Zusammenarbeit, das Fördern von kreativen und mutigen Ideen sowie das Teilen von Erkenntnissen und Erfahrungen.

Die Ergebnisse des World Café werden in der Regel aufgezeichnet und später von den Moderatoren zusammengefasst, um ein Gesamtbild der Diskussion zu geben. Diese Ergebnisse können dann genutzt werden, um Entscheidungen zu treffen oder um weitere Diskussionen zu einem bestimmten Thema anzuregen.

Sechs-Hüte-Methode

Die Sechs-Hüte-Methode ist eine Technik des kreativen Denkens, die von Edward de Bono entwickelt wurde und dazu dient, verschiedene Perspektiven auf ein Problem oder eine Fragestellung zu gewinnen. Bei der Methode werden sechs verschiedene «Denkhüte» oder Rollen eingesetzt, um unterschiedliche Sichtweisen und Herangehensweisen an ein Problem zu ermöglichen.

Die sechs Denkhüte sind:

  1. Der weisse Hut: Hierbei geht es um Fakten und Informationen. Es werden Daten und Fakten präsentiert, die relevant für das Problem oder die Fragestellung sind.
  2. Der rote Hut: Hierbei geht es um Emotionen und Intuitionen. Die Teilnehmer drücken ihre Gefühle, Stimmungen und Eindrücke aus, ohne sich auf rationale Argumente zu konzentrieren.
  3. Der schwarze Hut: Hierbei geht es um Kritik und Urteile. Die Teilnehmer untersuchen das Problem kritisch und stellen mögliche Schwächen, Risiken oder negative Auswirkungen heraus.
  4. Der gelbe Hut: Hierbei geht es um positive Aspekte und Chancen. Die Teilnehmer identifizieren positive Aspekte, Möglichkeiten und Vorteile.
  5. Der grüne Hut: Hierbei geht es um Kreativität und Innovation. Die Teilnehmer generieren neue Ideen und Lösungen, ohne sich auf Einschränkungen oder Grenzen zu konzentrieren.
  6. Der blaue Hut: Hierbei geht es um das Denken über das Denken selbst. Die Teilnehmer analysieren die Diskussion und die Ergebnisse und schaffen eine Struktur für das weitere Vorgehen.

Die Sechs-Hüte-Methode wird in Gruppen angewendet und ermöglicht es, verschiedene Perspektiven und Standpunkte zu berücksichtigen, ohne dass ein Teilnehmer oder eine Meinung dominiert. Die Methode fördert ein offenes, kreatives und konstruktives Denken und kann bei der Lösung komplexer Probleme oder Entscheidungen helfen.

Innovationstool TGT

Sie haben eine tolle Idee für Thurgau Tourismus? Wir freuen uns auf Ihre Einreichung für neue Produkte, Prozesse, Marketingprojekte, Kommunikationskanäle, Partnerkooperationen und weitere Ideen. Das interne Innovationsteam von Thurgau Tourismus evaluiert neue Ideen von Leistungsträgern und Mitarbeitenden laufend. Über einen vordefinierten Innovationsprozess werden die Ideen bewertet, auf ihre Machbarkeit geprüft, entwickelt und nach erfolgreichem Durchlaufen aller «Gates» umgesetzt. Für fertig umgesetzte Ideen wird der Ideengebende mit einem Thurgau Gutschein belohnt.

Produktentwicklung: «How to» am Beispiel von TGT

Thurgau Tourismus betreibt ein touristisches Produktmanagement, das gemeinsam mit Leistungsträgern und weiteren Akteuren ein vermarktungsfähiges Angebot entwickelt, das an die strategischen Zielgruppen kommuniziert werden kann. Das Produktmanagement-Team von Thurgau Tourismus besteht derzeit aus vier Produktmanagerinnen. Die Zuständigkeit ist regional mit drei Arbeitsregionen sowie thematisch orientiert für Produkte, die im ganzen Thurgau umgesetzt werden (zentrales Produktmanagement). Die folgende Darstellung zeigt die Einteilung sowie Zuständigkeiten:

 

Die Arbeit des Produktmanagements reicht von der Idee bis zum fertigen Produkt und folgt in der Regel einem festgelegten Prozess:

  1. Ein Grobkonzept aus dem Innovationstool, für ein strategisch relevantes Produkt oder aus einem bewilligten Projekt der Neuen Regionalpolitik liegt vor.
  2. Die Projektleitung wird festgelegt. Ist ein Produkt regional orientiert erfolgt die Bearbeitung durch die regionale Produktmanagerin. Lässt sich ein Produkt (noch) nicht genau verorten, erfolgt die Bearbeitung durch das zentrale Produktmanagement.
  3. Im nächsten Schritt werden relevante Partner involviert. Dies können Tourismusbetriebe, Gemeinden, Lieferanten oder weitere Akteure sein.
  4. Es folgt ein Feinkonzept, das zusätzlich eine Detailplanung, einen genauen Kostenvoranschlag sowie Abklärungen zu notwendigen Bewilligungen enthält.
  5. Die Umsetzung beinhaltet die Realisierung des Produkts und die Planung aller Kommunikationsmassnahmen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Kommunikationsabteilung von Thurgau Tourismus.
  6. Der Betrieb nach der Umsetzung erfolgt bestenfalls – oft nach einer gewissen Anlaufzeit – unabhängig von Thurgau Tourismus, damit genügend Ressourcen für neue Projekte frei bleiben. In der Betriebsphase findet in der Regel auch ein umfassendes Controlling statt.

Ihre Ansprechperson für Produktentwicklungen

Haben Sie Fragen dazu oder brauchen Sie Unterstützung bei diesem Thema? Melden Sie sich bei mir, ich helfen Ihnen gerne weiter.

Adrian Braunwalder
adrian.braunwalder@thurgau-bodensee.ch
Tel. +41 (0)71 531 01 45