Neues aus der Social-Media-Welt

Die WebStage Masters ist die grösste Social Media Konferenz der Schweiz und wurde erstmalig über zwei Tage vom 8. bis 9. November 2023 in der bezaubernden Kulisse von Engelberg abgehalten. Die Masterclasses und Konferenzen boten eine einzigartige Plattform für den Austausch von Know-how im Bereich Social Media. Thurgau Tourismus nahm aktiv teil und kehrte mit frischem Wissen und inspirierenden Eindrücken in den Thurgau zurück. Die wichtigsten Erkenntnisse sind hier zusammengefasst.

TikTok-Marketing: Kreativ, authentisch, viral!

TikTok ist eine äusserst beliebte Plattform mit einer beeindruckenden Nutzerzahl von einer Milliarde monatlich aktiven Usern. Im Gegensatz zu herkömmlichen sozialen Netzwerken betrachtet TikTok sich nicht als solches, sondern eher als einen Ort des Entertainments – der Fokus liegt damit auf Inhalt und Kreativität. Nutzer verbringen im Durchschnitt mehr als 1,5 Stunden täglich auf TikTok, und das übertrifft andere Plattformen wie YouTube oder Instagram deutlich. Worauf es auf TikTok wirklich ankommt, ist nicht die Masse der Follower, sondern die Qualität und Relevanz des Inhalts. Jedes Video hat die Möglichkeit, viral zu gehen, unabhängig von der bestehenden Followeranzahl. Die Herausforderung liegt darin, dass aggressive Werbung von der TikTok-Community abgelehnt wird. Daher wird von Unternehmen erwartet, kreativ und authentisch zu sein. Kurze Videos müssen innerhalb der ersten 2,5 Sekunden fesseln, um nicht übersehen zu werden. Die Chance dabei ist jedoch gross: Ein kurzes Video kann bis zu 50 Tage im Gedächtnis bleiben. Der Schlüssel zum Erfolg auf TikTok liegt im Zuhören und Reagieren auf die Community. Analysieren Sie Kommentare und Feedback, reagieren Sie auf Trends und bleiben Sie offen für Anregungen. Kollaborationen mit erfolgreichen CreatorInnen auf TikTok können einen erheblichen Beitrag zum Wachstum des Accounts leisten. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, von deren Erfahrungen zu lernen, unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen und die Reichweite zu steigern.

Die Kunst des Storytellings in Videos

Videos sind ein kraftvolles Mittel, um Geschichten zu erzählen.

  • Authentizität
    Erzählen Sie Ihre Geschichte so, als würden Sie mit einer guten Freundin sprechen. Dies schafft eine persönliche Verbindung und macht Ihre Erzählung zugänglich.
  • Verzicht auf Skripte
    Um Authentizität zu bewahren, verinnerlichen Sie den Inhalt Ihres Videos, anstatt von einem Skript abzulesen. Dies ermöglicht einen natürlichen Fluss und verleiht Ihrer Geschichte eine persönliche Note.
  • Humorvolles Storytelling
    Humor ist ein mächtiges Werkzeug im Storytelling. Seien Sie humorvoll, aber achten Sie darauf, nicht ins Lächerliche zu ziehen. Finden Sie den richtigen Ton, der zu Ihrer Geschichte passt.
  • Untertitel
    Berücksichtigen Sie Untertitel in Ihren Videos, um eine grössere Zielgruppe anzusprechen. Das ermöglicht auch Personen mit Gehörproblemen oder in geräuschintensiven Umgebungen, Ihre Geschichte zu verstehen.
  • Einfache Sprache wählen
    Halten Sie Ihre Sprache einfach und verständlich. Vermeiden Sie Fachbegriffe und komplizierte Ausdrücke, um sicherzustellen, dass Ihre Botschaft klar und für alle zugänglich ist.
  • Testen und Mut haben
    Das Testen verschiedener Ansätze ist entscheidend. Seien Sie mutig und experimentieren Sie mit unterschiedlichen Erzählstilen, Humorelementen und Videoformaten. Die Bereitschaft zum Experimentieren führt oft zu den besten Ergebnissen.

Influencer vs. Content Creator

Menschen, die ihre Erlebnisse auf Online-Plattformen wie Instagram und TikTok teilen, werden als Influencer oder Content Creator bezeichnet. Doch wo genau liegt der Unterschied? Influencer gewähren auf ihren Kanälen oft Einblicke in ihr tägliches Leben und fungieren dabei als Vorbilder. Sie verfügen über eine grosse Community, sind bekannt und teilen erstellte Inhalte hauptsächlich auf ihrem eigenen Kanal. Die Botschaften der Influencer werden in erster Linie verbal übermittelt, und sie neigen dazu, kürzere Kooperationen einzugehen. Content Creator hingegen fokussieren sich in der Regel auf ein spezifisches Thema, zu dem sie regelmässig Beiträge veröffentlichen. Anders als Influencer müssen sie ihre Inhalte nicht zwangsläufig auf ihren eigenen Kanälen teilen, sondern können auch auf anderen Plattformen präsent sein. Die Vermittlung ihrer Botschaft erfolgt häufiger visuell. Content Creator gehen tendenziell langfristigere Kooperationen ein, um ihre spezifische Nische zu stärken.

Und nun? Wie geht es weiter? Wenn Sie eine junge Community erreichen und auf Social Media langfristig präsent sein möchten, bietet es sich an, eine dauerhafte Zusammenarbeit mit Content Creators und Influencern zu initiieren. Möchten Sie über das Jahr hinweg zu einem bestimmten Zeitpunkt maximale Reichweite erzielen, empfiehlt es sich, mit zielgruppen- und kanalspezifischen Influencer-Kampagnen zu beginnen. Falls Ihr Ziel darin besteht, kontinuierlich auf Social Media präsent zu sein und Sie bereit sind, langfristige Kooperationen einzugehen, die auch budgettechnisch realisierbar sind, sollten Sie sich auf eine Zusammenarbeit mit Content Creators konzentrieren.

Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst zu einem Schlüsselfaktor in vielen Branchen geworden, doch mit ihrer wachsenden Bedeutung tauchen auch rechtliche und ethische Fragen auf. Der Einsatz von KI-Bildern bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. KI-generierte Bilder sind nicht urheberrechtlich geschützt, was die Nutzung durch Konkurrenten erleichtert. Zudem können Urheber von Trainingsdatensätzen Einspruch erheben, wenn die KI-generierten Bilder zu ähnlich sind. Hierbei ist zu beachten, dass das Unternehmen haftbar ist, wenn solche Bilder verwendet werden. Um mögliche rechtliche Fallstricke zu vermeiden, sollten Unternehmen klare Richtlinien für den Einsatz von KI entwickeln. Dazu gehört die Festlegung, wann KI und wann menschliche Intervention erforderlich ist, die Gewährleistung von Nachvollziehbarkeit, die Verwendung von guten und korrekten Daten sowie die Beachtung der Privatsphäre. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es um personenbezogene Daten und Geheimnisse geht. Diese Daten dürfen nicht in eine KI geladen werden , um Datenschutzkonformität zu gewährleisten. Obwohl es aktuell keine Richtlinien gibt und auch der AI Act noch auf sich warten lässt, ist es wichtig, KI-Inhalte zu deklarieren, um Transparenz und einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Die Welt der Künstlichen Intelligenz bietet immense Möglichkeiten, birgt jedoch auch komplexe Herausforderungen.

Erfolgreiches Employer Branding

Unternehmen, die im Wettbewerb um Talente bestehen wollen, setzen verstärkt auf effektives Employer Branding. Hier sind sechs entscheidende Schritte, um die richtigen Talente anzusprechen.

  1. Ziel definieren
    Der erste Schritt zu einem erfolgreichen Employer Branding ist die klare Definition des Ziels. Ob es darum geht, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren, spezifische Positionen zu besetzen oder die Mitarbeiterbindung zu stärken – das Ziel bildet die Grundlage für alle weiteren Massnahmen.
  2. Zielgruppe definieren
    Eine gezielte Ansprache erfordert eine genaue Kenntnis der Zielgruppe. Sowohl Bilder als auch Sprache müssen zur Zielgruppe und zum Unternehmen passen. Hierbei spielen die Unternehmenswerte und die Erwartungen der potenziellen Mitarbeiter eine zentrale Rolle.
  3. Kanäle definieren
    Die Wahl der richtigen Kanäle ist entscheidend. Der Einsatz von Tools wie dem Linkedin Sales Navigator ermöglicht es, gezielt nach Personen mit bestimmten Qualifikationen zu suchen. Dies eröffnet neue Möglichkeiten, um die richtigen Kandidaten anzusprechen.
  4. Überzeugen
    Die Überzeugung potenzieller Mitarbeiter erfolgt nicht nur über traditionelle Stelleninserate, sondern auch durch das aktive Beantworten von Bewertungen auf Plattformen wie kununu und die Einbindung freiwilliger Mitarbeiter als authentische Testimonials. Kosten für Employer Branding sollten in Relation zu möglichen Verlusten durch unbesetzte Stellen betrachtet werden. Die Bedeutung der Unternehmenskultur, Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung ist entscheidend.
  5. Form beachten
    Die Art und Weise, wie Informationen präsentiert werden, ist entscheidend. Einfach zugängliche Informationen, direkte Ads mit Links und die Nutzung von Social Media für Anzeigen zeigen sich oft effektiver als traditionelle Stelleninserate. Wer bestehen will, muss Talente finden, die nicht aktiv einen neuen Job suchen. Ads auf Social Media sind nicht nur kostengünstiger als Stelleninserate auf jobs.ch, sondern sprechen auch Menschen an, die nicht zwangsläufig auf Jobsuche sind aber dennoch Interesse an einem attraktiven Jobangebot haben.
  6. Kennzahlen nutzen und optimieren
    Der Erfolg von Employer Branding lässt sich am besten anhand von Kennzahlen messen. Diese sollten regelmässig analysiert werden, um die Effektivität der Massnahmen zu bewerten. Die stetige Optimierung basierend auf diesen Erkenntnissen gewährleistet langfristigen Erfolg.

Employer Branding geht über das blosse Schalten von Stellenanzeigen hinaus. Es erfordert eine strategische Herangehensweise, klare Ziele und eine kontinuierliche Anpassung an die Bedürfnisse der Zielgruppe. Nur so gelingt es, die richtigen Talente anzusprechen.

LinkedIn

LinkedIn hat sich längst zu mehr als einer einfachen Berufsplattform entwickelt. Es ist ein Ort, an dem persönliche Marken aufblühen können.

Personal Branding
Da die Leute lieber Personen folgen als Unternehmen, macht es Sinn, dass Sie als Person auf Linkedin vertreten sind. Erst in zweiter Linie, falls genug Ressourcen bestehen, soll auch Ihr Unternehmen aktiv auf Linkedin sein. Die Kunst des Personal Branding ist entscheidend für den Aufbau von Wert und Einfluss im Netzwerk. Stärken Sie Ihre Präsenz indem Sie Ihre Leidenschaften, Visionen und Stärken definieren. Bauen Sie auf Linkedin eine authentische Personal Brand auf, indem Sie über Ihre Werte sprechen und Ihre Meinung zu relevanten Themen teilen. Zeigen Sie Ihre Authentizität durch klare Stellungnahmen. Persönliche Posts und neues Denken sind wichtiger als durchschnittliche KI-Inhalte. Nutzen Sie Linkedin zudem auch, um über Ihre Expertiste zu sprechen und den Mehrwert, den Ihre Fähigkeiten anderen bringt.

Netzwerk
Verinnerlichen Sie, dass Ihr Netzwerk einen unschätzbaren Wert darstellt. Kommentieren Sie Beiträge, nehmen Sie an Diskussionen teil und bauen Sie Beziehungen auf. Aktivität wird auf LinkedIn belohnt.

Tipps für mehr Reichweite

  • Posten Sie am besten Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag Vormittag.
  • Konzentrieren Sie sich auf Qualität, nicht Quantität. Jeder Beitrag sollte eine klare Botschaft vermitteln.
  • Recyceln Sie Inhalte in verschiedenen Formaten.
  • Videos erzielen eine höhere Reichweite, ebenso wie Bildkarussells.
  • Vermeiden Sie externe Links und ermutigen Sie, auf LinkedIn zu bleiben.
  • Interagieren Sie aktiv in den Kommentaren und analysieren Sie die Insights für eine kontinuierliche Optimierung.
  • Bleiben Sie dran – die Kontinuität ist der Schlüssel zum Erfolg auf LinkedIn.

Ihre Ansprechpersonen

Haben Sie Fragen zum Webstage Masters oder brauchen Sie individuelle Tipps? Melden Sie sich bei uns, wir waren beim Event vor Ort und helfen Ihnen gerne weiter.

Mégan Ferreira
megan.ferreira@thurgau-bodensee.ch
Tel. +41 (0)71 531 01 43

Nadine Pfister
nadine.pfister@thurgau-bodensee.ch
Tel. +41 (0)71 531 01 35