Schweizer Ferientag 2023

Der Schweizer Ferientag ist die grösste und wichtigste jährlich stattfindende Branchenveranstaltung der Schweiz. Sie dient als Plattform des nationalen und internationalen Tourismusmarketings. Thurgau Tourismus war dabei und hat für Sie die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.

01. Der Weg in eine Swisstainable Zukunft.

Die Schweiz möchte das nachhaltigste Reiseland der Welt werden. Darum setzt Schweiz Tourismus stark auf die neue Swisstainable-Strategie, die neben dem Partner-Programm auch die Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Gäste, den Ganzjahrestourismus, eine ausgewogene Verteilung der Gästeströme und eine wirkungsvolle Kommunikation umfasst.

  • Swisstainable Programm: Seit dem Start im Mai 2021 haben sich 1850 Leistungsträger:innen der Bewegung angeschlossen. Seit Anfang April 2023 ist das Programm nun auch für ganz Destinationen zugänglich, was eine hohe Relevanz für die zukünftige Entwicklung und Positionierung der Destinationen sowie der Schweiz als Tourismusland hat.
  • Gästeströme: Dank dem vielseitigen Angebot verteilen sich die Gästeströme in der Schweiz räumlich besser im Vergleich zum Ausland. Mit Touring Produkten wie der Grand Tour of Switzerland und der Grand Train Tour of Switzerland werden Anreize gesetzt, dass die Gäste auch unbekanntere Orte besuchen und sich gut über die gesamte Schweiz verteilen.
  • Aufenthaltsdauer: Die Panellisten sind sich einig, dass in der «verlängerten Aufenthaltsdauer» das grösste Potenzial steckt und dass Erlebnisse in der Destination buch- und sichtbar gemacht werden müssen. Das Thema ist nur bespielbar, wenn es ganzheitlich wahrgenommen wird und von der Destination (an)getrieben wird.
  • Ganzjahrestourismus: Die einzelnen Monate sind aktuell noch zu unterschiedlich ausgelastet. Ein nachhaltiges Tourismusmarketing strebt nach einer zeitlichen Diversifikation. Auch die Destination Leukerbad setzt einen kommunikativen Fokus auf den Herbst, ein Verlängerungsexperiment (3 Wochen länger geöffnet) mit der Jugendherberge in Scoul hat in 2022 aufgezeigt, wie kurzfristig das Herbstbusiness verstanden werden muss und wie wertschöpfend es gleichzeitig sein kann. Der Herbst macht im Tessin rund 30% aller Übernachtungen aus. Eine Studie zum Thema Herbst zeigt zudem, dass der Fokus auf die Positionierung, In- und Outdoorangebot, sowie herbstspezifische Inhalte in der Kommunikation essentiell sind.
  • Kommunikation: Good Practices ins Schaufenster stellen, so verfolgt die Kampagne «Swisstainable unterwegs» zusammen mit der SBB das Ziel, neue Leistungsträger:innen innerhalb der Branche für das Programm Swisstainable zu gewinnen. Im Fokus stehen drei Branchen-Ambassador:innen aus den Kategorien Mobilität, der Gastronomie und der Hotellerie.

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​02. Web 3.0 – Zuwarten ist keine Option

Web 3.0 stellt die bisherige Internetnutzung radikal auf den Kopf: Einerseits durch revolutionäre Formen der Interaktion, zum anderen durch die Umdeutung von Eigentum und Handel im digitalen Raum. Die jüngeren Generationen Z und Alpha, die ein völlig neues Verständnis für den Konsum interaktiver Medien mitbringen, erklären die Verschmelzung von realer und virtueller Welt zur Selbstverständlichkeit. Die technologischen Veränderungen, die das Web 3.0 möglich machen, müssen verstanden werden.

  • Neue Generation, neue Bedürfnisse: Die GenZ verbringt 25 % ihrer Freizeit mit Spielen - das ist mehr als mit jeder anderen Art von Unterhaltung, wie z. B. sozialen Medien und Streaming. Die digitale Identität hat für die jüngeren Generationen eine größere Bedeutung.
  • Ausprobieren, nicht überreagieren: Aktuell ist es wichtig, sich mit den Kernkonzepten von Web3 vertraut zu machen und Wege zum Experimentieren zu finden.
  • Spiele-Plattformen bieten Möglichkeiten, neue Kunden zu erreichen: Spielplattformen sind eine einer der wichtigsten Treiber des Web3. Roblox, Fortnite etc. stehen an der Spitze für neue digitale Erfahrungen und lassen die traditionellen "Metaversen" wie Dezentraland und Sandbox in Bezug auf die monatlich aktiven Nutzer deutlich hinter sich.
  • Web3 ist kein Modewort für Metaverse: Das Web3 bringt drei große Veränderungen mit sich: Neue Erfahrungen, neue Identitäten sowie neue Ökonomien auf Basis von Blockchain, Kryptowährungen und NFTs.
  • Neue Content-Formate nötig: Neue Geräte und das Aufkommen des räumlichen Internets werden neue Inhaltsformate erfordern.

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​03. Neu: Personas für den Schweizer Tourismus.

Wünschen Sie sich mehr Gäste, die perfekt zu Ihrem Angebot passen? Möchten Sie Ihre Marketingmittel noch wirksamer einsetzen? Schweiz Tourismus hat
weltweit über 4’000 potenzielle Gäste befragt, um ihre Bedürfnisse, Reisemotive und Buchungsgewohnheiten besser zu verstehen. Das Ergebnis ist eine praktische Toolbox, mit der Sie Ihre Zielgruppe identifizieren und mit der richtigen Botschaft auf dem
richtigen Kanal ansprechen können.

  • Erste und grösste empirisch gestützte Zielgruppensegmentierung Post-Corona für den Schweizer Tourismus. ST hat in neun der wichtigsten Märkte statistisch relevante Daten erhoben und Gäste-Insights für die Branche aufbereitet.
  • Die relevante Zielgruppe für das Reiseland Schweiz wurde in 6 Personas segmentiert, die international valide sind. Finden Sie heraus, welche Persona Sie sind: https://switzerlandtourism.typeform.com/personas
  • ST stellt für die neuen Personas ein Toolkit zur Verfügung. Dazu gehören die Personas-Frameworks, OnePager und Dashboards. Diese Unterlagen können Sie bei Bedarf bei Thurgau Tourismus beziehen.

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​04. Fit für die Gäste von morgen aus den Übersee-Märkten.

Nachhaltiges Reisen ist in Europa eine unverzichtbare Forderung, aber was bedeutet das für die Überseemärkte? Ausgewählte Vertreterinnen und Vertreter der ST-Märkte sowie externen Gäste haben über die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Reiseverkehr
diskutiert und darüber, wie nachhaltige Reiseprodukte für Gäste aus Übersee zusammengestellt werden können.

  • Machen Sie beim Nachhaltigkeitsprogramm «Swisstainable» mit und setzen Sie von Beginn weg auf seriöse Nachhaltigkeitsprodukte. Nachhaltigkeit wird zum Hygienefaktor im Schweizer Tourismus!
  • Die Erholung in den Fernmärkten bietet spannende Chancen für die Schweiz: Die Gästebedürfnisse aus Übersee haben sich verändert, und Destinationen wie die Schweiz sind gefragt: Gäste reisen in kleineren Gruppen oder sogar individuell, billiger Grossgruppentourismus hat einen schweren Stand.
  • Rückkehr des Asien-Geschäftes: Ostasien begibt sich nun auch die letzte Fernmärkte-Herkunftsregion auf den Erholungspfad.

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​05. «New Work» – Chance für den Schweizer Tourismus?

Die Arbeitswelt hat sich verändert. Weltweit! «Remote Work» und «Home Office» sind in zahlreichen Branchen und bei Mitarbeitenden aller Stufen und Altersklassen Alltag geworden. Was bedeuten diese neuen Arbeitsformen für den individuellen und den organisierten Geschäftstourismus? Bieten sich Chancen für den Freizeittourismus? Und wie wird die Arbeitswelt von morgen und übermorgen aussehen?

  • Bleisure Traveler und Workationer haben grundlegend andere Reisemotive und Bedürfnisse: Der Bleisure Traveler muss geschäftlich in ein Land reisen und verlängert vor oder nach einem Business Event seinen Aufenthalt zu privaten Zwecken. Der Workationer reist in ein Land zwecks Ferien und kann seinen Aufenthalt dank der Möglichkeit, jederzeit von überall auf der Welt arbeiten zu können, entsprechend verlängern.
  • Work-from-anywhere ist gekommen, um zu bleiben. Arbeiten von irgendwo aus der Welt ist ein grosses Bedürfnis und steigert die Attraktivität eines Arbeitgebers und die Auswahl an
    Talenten. Mehr als 50 % der Belegschaft in Europa und Nordamerika werden in Zukunft remote arbeiten.
  • Mitarbeitende wollen einen Sinn sehen, weshalb sie ins Büro kommen und sich wohl fühlen. Gesundheit, Bedeutung, Zugehörigkeit zur Gruppe, Unterhaltung und das Bedürfnis nach gemeinsamen Erlebnissen sind elementar für eine echte «Employee Experience».
  • 52 verlängerte Wochenenden im Jahr. Willkommen im Dienstag–Donnerstag Büro und zur Jahresarbeitszeit. Man plant Arbeit und Ferien anders. Open AI wird helfen, Arbeit und Freizeit optimal produktiv und regeneriert zu planen.

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​06. Reisende und Roboter: KI entmystifiziert.

Künstliche Intelligenz (KI) ist nicht nur eine der am schnellsten wachsenden und sich entwickelnden Technologien der heutigen Zeit, sondern auch eine der vielseitigsten. KI-Systeme sind in der Lage, komplexe Aufgaben zu lösen, sich anzupassen und selbst zu verbessern. Aber was bedeutet das für die Schweizer Tourismusbranche? Unser Fazit: Wir empfehlen, mit generativer KI zu spielen und kleine, schnell umsetzbare Anwendungsfälle zu erschaffen. Parallel müssen eine solide Dateninfrastruktur und eine datenorientierte Kultur aufgebaut werden. Nur so sind Umsetzungen im Bereich der analytischen KI möglich.

  • KI wird die Art und Weise, wie wir arbeiten und interagieren, massiv verändern. Dies gilt auch für den Tourismus.
  • KI basiert auf Algorithmen und Code. Menschliche Intelligenz beruht auf biologischen Prozessen. Ausserdem sind KI-Systeme nur so gut, wie die Daten, auf die sie zugreifen. Menschliche Intelligenz
    greift hingegen auf Erfahrung, Intuition und Kontext – und v.a. Kreativität zurück.
  • Man unterscheidet zwischen analytischer KI und generativer KI. Diese Unterscheidung ist für das Verständnis und für die strategische Diskussion von Anwendungsbeispielen und deren Erarbeitung zentral.
  • Generative KI «spielt» mit fremden Daten. Die Tourismusbranche ist eingeladen, selber aktiv zu werden, auszuprobieren und über die erzielten Effizienzgewinne zu berichten. Für die Anwendung analytischer
    KI müssen verschiedenste Datenquellen harmonisiert werden.

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Katja Walser
katja.walser@thurgau-bodensee.ch
Tel. +41 (0)71 531 01 44

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